Profis, Fans // Freitag, 20.05.2016
Volles Högnerhäusl
Auch in der Sommerpause ist das Interesse am ERC Ingolstadt groß: über hundert Pantherfans hatten gestern den Weg nach Wettstetten zum ersten Fanstammtisch der neuen Saison gefunden. Wie bei den Stammtischen in der vergangenen Saison stellten sich Spieler und Verantwortliche des ERC den Fragen der Fans. Zu Gast in der gemütlichen Almhütte des Högnerhäusl waren die Spieler Benedikt Kohl und Fabio Wagner sowie Sportdirektor Jiri Ehrenberger und Geschäftsführer Claus Gröbner. Die Moderation übernahm Stadionsprecher Hannes Langer, der mit der Krachermeldung des Tages aufmachte: Dem geplanten Rückzug der Hamburg Freezers aus der Deutschen Eishockey Liga. Und Claus Gröbner drückte seine Überraschung und sein Bedauern gleichermaßen aus: „Hamburg hat sich in den letzten Jahren zu einem tollen DEL-Standort entwickelt und sich in der Liga etabliert.“ Sportdirektor Ehrenberger hingegen glaubt, dass das letzte Wort in Hamburg noch nicht gesprochen ist: „Ich bin Optimist“. Dennoch sei er natürlich auf der Hut, sollten Spieler aus der Hansestadt auf den Markt kommen: „Natürlich stehen wir mit allen Agenten in Kontakt, wenn sich was ergibt, schlagen wir zu.“ Man sei aber trotz des Abgangs von Alexander Barta nicht gezwungen, auf dem deutschen Markt nach einem Ersatz für den Zweitreihen-Center zu suchen: „Es ist ja allgemein bekannt, dass erstklassige deutsche Spieler schwer zu bekommen sind, besonders, weil die Gehaltspirale in den letzten Jahren deutlich nach oben geht. Aber wir können die Position auch mit einem Ausländer besetzen. Wir haben ohnehin in den Topreihen einen Zugang bei einem Abgang zu verzeichnen.“. Zumal Trainer Kurt Kleinendorst intensiv den nordamerikanischen Markt sondiert: „Er hat sehr gute Kontakte, um alles über interessante Spieler zu erfahren oder hat sie sogar selbst trainiert“, aber die Camps sind erst im Sommer. Vielleicht schlagen wir auch im Juli oder August nochmal zu.“ Und auch die jungen Kräfte, die in den letzten Jahren aufgebaut wurden, sollen noch mehr Eiszeit als in der abgelaufenen Spielzeit bekommen. Wie der anwesende Fabio Wagner: „Ich möchte den nächsten Schritt machen und weiter hart an mir arbeiten.“ Dies tut er bereits derzeit, denn er trainiere sechs Mal die Woche und verbessere Kraft und Ausdauer, außerdem trainiere er Schießen und Stickhandling auf dem Betonboden der Halle 2. „Vielleicht schieße ich nächste Saison dann auch ein paar mehr Tore“, so der Verteidiger.
Mit Benedikt Kohl sprach Stadionsprecher Hannes Langer dann über die WM und das gute Abschneiden der Deutschen Nationalmannschaft, die zu diesem Zeitpunkt vor dem Viertelfinalspiel gegen Russland stand (Endstand 1:4). Natürlich sei er ein bisschen enttäuscht, da er die ganze Vorbereitung mitgemacht und sich fit gehalten habe, wenn dann ein anderer den Vorzug bekommt. Aber seine Frau habe ihn getröstet und so freut er sich nun auf die noch ausstehenden Flitterwochen, bevor es dann wieder mit voller Konzentration auf die neue Saison zugeht. Mit dem Trainingslager in Latsch und natürlich den beiden Top-Teams aus Zürich und Rauma in der Champions Hockey League. „Harte Brocken gleich zu Saisonbeginn bringen ein Team weiter und sind für uns eine gute Standortbestimmung“, so Kohl, der im Anschluss an die Talkrunde wie auch die übrigen ERC-Mitarbeiter für Fragen und Gespräche, Autogrammwünsche und Fotos zur Verfügung stand. Dass auch an Kritik seitens der Fans nicht gespart wurde, ließ Claus Gröbner nicht von seinem insgesamt positiven Fazit abbringen: „Dass die Fans mit der vergangenen Saison nicht zufrieden waren und ihrem Ärger Luft machen, ist doch selbstverständlich und auch in Ordnung. Und wir nehmen die Sorgen und Ängste der Fans sehr ernst und möchten uns dem Dialog auch stellen, sonst würden wir diese Veranstaltungen ja nicht machen.“. Und gerade aus den vielen Einzelgesprächen, die solch ein Stammtisch ermögliche, könne man viel Positives, gute Ideen und Verbesserungsvorschläge herausziehen. Wann und wo der nächste Fanstammtisch steigt, wird rechtzeitig im Vorfeld bekannt gegeben.
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