AEV - ERCI 4:5 // Sonntag, 09.10.2016
Drei Derbypunkte!
Die 60. Spielminute lief, mit der Anfeuerung der Fans in der eigenen Halle drückten die Augsburger Panther auf das Tor des ERC Ingolstadt. Die Gäste blockten wieder einmal einen Schuss und von Darryl Boyce kam die Scheibe auf Danny Irmen. Das Tor des AEV war leer, aber Verteidiger Brady Lamp stand ihm noch ihm weg. Mit dem Willen eines Panthers kämpfte sich Irmen vorbei und netzte ein. Es war schlussendlich das game winning goal, da Augsburg 15 Sekunden vor Ende nochmal traf, es dann aber beim 5:4-Auswärtssieg des ERC blieb. Doppeltorschütze Irmen sprach später von „a big team win“, einem großen Erfolg der ganzen Mannschaft.
Nach dem umkämpften ersten Drittel stand es gerechtermaßen 1:1. Danny Irmen hatte den ERC auf umsichtigen Cross des Darryl Boyce in Front gebracht (12.). Fünf Minuten später glich TJ Trevelyan in einem Überzahlspiel (Ausschluss Taticek) aus. Das Spiel war ein echtes Derby: Es mangelte nicht an Tempo und auch nicht an einer gesunden Härte. Die Schiedsrichter liefen lange viel laufen.
Auch Chancen auf einen höheren Spielstand waren auf beiden Seiten gegeben. Thomas Oppenheimer (9.) und Patrick McNeill (13.) vergaben aussichtsreich. Bei Augsburg scheiterte Gabe Guentzel (14.) an einem sehr starken Timo Pielmeier. Der ERC-Goalie zeigte seine glänzende Form auch in mehreren Szenen im zweiten Abschnitt. Etwa gegen Matt MacKay (33.) oder Trevor Parkes (34.), die beide Male an seinem linken Pfosten aufgetaucht waren.
„Im zweiten Drittel war Augsburg besser“, sagte ERC-Coach Tommy Samuelsson. „Das muss man anerkennen. Aber wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen.“ Etwa in eigener Überzahl in der 29. Minute. Petr Taticek legte auf Petr Pohl, der ERC-Topscorer schoss zum 2:1 ein. Wenn Pielmeier mal Unterstützung brauchte, half ihm das Team. Brian Salcido rettete in der 31. Minute am Pfosten für seinen Goalie. Eine Minute später schlugen stattdessen die Schanzer Panther zu: Thomas Oppenheimer traf in seinem 500. DEL-Spiel mit seinem ersten Saisontor zum 3:1. Wieder so ein richtiger Zeitpunkt, in jeder Hinsicht.
Doch auch Augsburg kämpfte mit viel Willen und erzwang so den erneuten Anschlusstreffer durch Parkes (34.). Als TJ Trevelyan für Augsburg nach Wiederbeginn (43.) sogar ausglich, tobte das Heimpublikum und trieb den AEV nach vorne. Adrian Grygiel hatte eine Minute später sogar die Führung auf dem Schläger, doch Timo Pielmeier reagierte erneut erstklassig. Es war der wohl wichtigste Save des Spiels, denn in der Folgeminute trafen seine Vorderleute.
Benedikt Schopper bewies, warum er völlig zurecht in der Kategorie „Der Hammer“ bei der DEL Stars & Skills Competition aufgestellt war (wo ihm allerdings, so die Mär, Witzbold Irmen die Schläger angesägt hatte – dieses Mal war jener bekanntlich mit Toreschießen beschäftigt). Von der Blauen Linie hämmerte er, ein Angreifer half ihm durch den Querverkehr, ein – 4:3 (45.). Da war es wieder, das Augsburger Problem, „dass wir nie in Führung waren, sondern immer einem Tor hinterher liefen“ (AEV-Trainer Mike Stewart).
Der ERC ließ sich vom folgenden Druck der Augsburger nicht verrückt machen, sondern spielte clever: Defensiv sicherten Pielmeier und ein gutes Verteidigungssystem das Tor ab, Benedikt Kohl & Co. gaben alles. Offensiv suchten die Panther in Tempogegenstößen das Heil. Sie fanden es schließlich durch Irmen. Augsburgs Treffer 15 Sekunden vor Spielschluss war nur noch Ergebniskorrektur.
Trainer Tommy Samuelsson sagte: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die nach zwei Niederlagen zuletzt die richtige Antwort gegeben hat. Die Teamleistung hat mir sehr gefallen.“
DEL, 8. Spieltag
AEV ERCI
Tore
0:1 Danny Irmen (12.) EQ
1:1 Thomas Jordan Trevelyan (17.) PP1
1:2 Petr Pohl (29.) SH1
1:3 Thomas Oppenheimer (32.) EQ
2:3 Trevor Parkes (34.) EQ
3:3 Thomas Jordan Trevelyan (43.) EQ
3:4 #11 (45.) EQ
3:5 Danny Irmen (60.) EQ
4:5 Benjamin Hanowski (60.) EQ
Schiedsrichter
HSR: Lars Brüggemann / Markus Krawinkel
LM: Lukas Kohlmüller
LM: Pascal Kretschmer
Strafminuten
Augsburg: 2 min.
Ingolstadt: 6 min.
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