Profis // Mittwoch, 08.04.2009
Finnland eine Reise wert- Nachwuchs zu Gast in Kankaanpää
Am vergangenen Freitag startete die Knabenmannschaft des ERC Ingolstadt ins Abenteuer. Die Nachwuchscracks flogen zum Knabenturnier nach Finnland, genauer gesagt nach Kankaanpää. Nach dem internationalen Knabenturnier im Februar 2008 kam es zu einem Gegenbesuch im April 2009 in Kankaanpää.
Nach dem internationalen Knabenturnier im Februar 2008 kam es zu einem Gegenbesuch im April 2009 nach Kankaanpää. Nach monatelangen fieberhaften Vorbereitungen ging endlich am 3.4. für einen Großteil der ERC-Knabenmannschaft ein Wunsch in Erfüllung. Mehr Fotos und Impressionen auf pafnet.de
Morgens um 6 Uhr ging es mit dem Bus für 14 Spieler und 19 Erwachsene in Richtung München Flughafen und nach dem aufregenden Check-In mit der Lufthansa in das verschneite und vereiste Helsinki.
Hier wurde der ERC bereits vom finnischen Betreuer in Empfang genommen. Von hier ging es dreieinhalb Busstunden in nordwestlicher Richtung, wo die Mannschaft von der finnischen Landschaft erste Eindrücke bekam.
Um 17 Uhr finnischer Zeit kam die Mannschaft in Ihrem Quartier, 20km außerhalb jeglicher Zivilisation, mitten im Wald an einem großen Eissee an. Hier bezog die Mannschaft eine eigene Blockhütte mit mehreren Zimmern, einer Sauna und einem Gemeinschaftsraum, in dem die kommenden Tage die Teambesprechungen von Coach Thomas Krebs durchgeführt wurden. Sowohl in der Blockhütte der Eltern als auch im Mannschaftsquartier hatten die Finnen für reichhaltige Verpflegung gesorgt: vom selbstgebackenen Kuchen, Sandwichs, finnischen Muffins und anderen Leckereien war alles dabei und so blieb hier kein Wunsch mehr offen.
Nach der Mahlzeit wurde die nähere Umgebung erkundet und anschließend die Vorbereitungen für den kommenden Turniertag getroffen.
Am Samstag den 4.4. ging es bereits sehr früh, kurz nach 6 Uhr, Richtung Kankaampää, wo die Eishockeycracks bereits von vier weiteren finnischen Mannschaften erwartet wurden. Bereits im Vorfeld war dem Team bewusst, dass das Turnier der Mannschaft alles abverlangen würde. Der ERC musste in diesem Turnier gegen vier Teams antreten. Die Kankaanpään Jääkarhut, die Kurikan Ryhti Hurriganes, die Tampereen Ilves Predators und die KeuPa HAT Keuruu. Feierlicher Beginn war die von einem finnischen Sänger vorgetragenen Nationalhymnen von Deutschland und Finnland.
Hoch motiviert starteten die Youngpanthers gegen den Gastgeber, den man ein Jahr zuvor noch bezwingen konnte. Aufgrund der günstigeren Altersstruktur erschien jedoch die gegnerische Mannschaft körperlich übermächtig. Die Ingolstädter sahen sich nun mit Eishockey vom feinsten konfrontiert, hielten aber bravourös dagegen. Mit einer 1:8 Niederlage ging man keinesfalls enttäuscht in die nächste Aufgabe, denn dem gesamten Team war klar, dass diese Exkursion hart aber lehrreich wird. Auch die nächsten Spiele waren geprägt von einem außerordentlichen Engagement und Kampfgeist von der ersten bis zur letzten Minute. Trotz weiterer Niederlagen waren Trainer und Fans hochzufrieden und feierten die Mannschaft noch lang in die finnische Nacht hinein. Da am Sonntag spielfrei war, gab es die Freigabe für reichhaltige Saunagänge der Mannschaft.
Der folgende Sonntag stand ganz im Zeichen der Erholung und des Kennenlernens von „Land und Leuten“. Vormittags wurde die Mannschaft von einem selbstgebauten Holzgespann „ausgestattet“ mit einem Holzofen abgeholt und es ging zum Floorballspielen, einem in Finnland sehr populären Spiel, in ein berühmtes Wintereldorado. Hier spielten die Kinder in gemischten Teams mit den Finnen. Dabei kamen sich die Jungs und Mädels näher und überwanden im Spiel alle sprachlichen Hürden.
Die Eltern durften zwischenzeitlich eine Aussichtsplattform besteigen, von wo aus man die unendliche Weite des Landes mit Wäldern und Seen wahrnehmen konnte.
Nach dem Mittagessen gings zum Curling, anschließend mit den Spielern zum Eisfischen am See. Als Ausklang des Tages ging es in einen „Kota“ (finnisches Zelt mit Fellen ausgelegt und mittig einem offenen Grill) zum Grillen frisch gebrachter Bratwürste mit Senf und Brot.
Am Montag ging es nach Tampare, der Eishockey Hochburg Finnlands und dort in die größten Eishockeyshops Finnlands, einem „Schlaraffenland“ für den ERCI.
Nach großzügigem Einkauf im Land des Eishockeys konnte man die Innenstadt Tampares selbst erkunden.
Abends ein weiteres Highlight: die Jungs und Mädels hatten die Ehre gegen zwei weitere Teams ihre Kräfte zu messen. Der erste Gegner zeigte beeindruckendes Jugendeishockey, dass die Panther nicht so schnell vergessen werden. Extremst körperbetont, schnell und technisch auf höchstem Niveau sah man Eishockey wie aus dem Lehrbuch. Nach einer kurzen Pause standen die Cracks wieder auf dem Eis, dieses Mal gegen die Ilves Ilendes aus Tampare.
Spät abends, nach einem improvisierten Snack im Bus ging es mit Gesängen
und viel Party im Bus zurück in die Abgeschiedenheit Finnlands. Mit viel Wehmut ließ man am Abend im Gespräch die Highlights der letzen Tage „Revue passieren.“
Am Dienstagmorgen ging es leider wieder mit dem Bus nach Helsinki und wieder mit dem Flugzeug nach München. Alle waren sich einig – ein unvergessliches Erlebnis, an das man sich noch lange zurückerinnern wird.
Fotos: Julius Felsoci
Bericht: Gerhard Huber
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