Profis // Montag, 26.01.2009
«Die Mannschaft ist nun in der Pflicht»
Nicht nur die Fans in der Saturn- Arena wurden bei der gestrigen Derbyniederlage gegen die Straubing Tigers bitter enttäuscht. Auch Geschäftsführer Sven Zywitza und Trainer Greg Thomson schlug die Niederlage aufs Gemüt. Im Interview mit erc-ingolstadt.de sprechen beide über das gestrige Spiel und die daraus resultierenden Konsequenzen.
Sven und Greg, ihr habt beide eine Nacht über das gestrige Spiel gegen Straubing geschlafen. Wie fällt euer heutiges Fazit aus?
Greg Thomson: Ganz klar, wir sind alle enttäuscht nach dem Spiel gegen Straubing und können die Niederlage nicht einfach so hinnehmen und zur Tagesordnung übergehen. Ich habe es nach dem Spiel bereits gesagt: ich bin dankbar dafür, dass wir Spieler haben, die sich auf dem Eis zerreißen und alles für den Erfolg tun. Dennoch reicht es eben nicht, wenn dies nur für einen Teil der Mannschaft zutrifft. Wir haben in der Vergangenheit oft bewiesen, wie erfolgreich man sein kann, wenn man als Mannschaft auftritt. Auch wenn wir das Saisonziel, die Pre-play-offs vielleicht nicht schaffen, so ist es die Pflicht eines jeden Einzelnen alles auf dem Eis zu geben. Das sind wir nicht nur unseren Fans, die immer ins Stadion kommen und uns auch in den schwierigen Zeiten der Saison unterstützt haben, schuldig. Auch die Sponsoren des ERC haben ein Recht darauf eine Mannschaft zu sehen, die sich nicht hängen lässt.
Sven Zywitza: Wir alle tun sehr viel für die Mannschaft. Die Angestellten der Geschäftsstelle und der komplette Betreuerstab sind neben ihren eigentlichen Aufgaben ständig damit beschäftigt, den Spielern vieles abzunehmen. Jeder arbeitet dabei mit vollem Einsatz und ist mit Herzblut bei der Sache und das nur, damit sich die Spieler voll und ganz aufs Eishockeyspielen konzentrieren können. Die Spieler müssen nun endlich etwas zurückzuzahlen.
Welche Konsequenzen hat der gestrige Auftritt?
Greg Thomson: Die Spieler sind Angestelle des Vereins und bekommen pünktlich ihr Gehalt bezahlt. Der Verein besitzt ein gutes Recht auch etwas zurückzufordern. Wir haben gemeinsam beschlossen, Eric Nickulas bis auf Weiteres nicht mehr zu berücksichtigen. Für das Spiel in Düsseldorf werden wir zunächst einmal an der Aufstellung sehr lange feilen. Wichtig ist uns dabei, dass wir nicht alle Spieler über einen Kamm scheren wollen und die komplette Mannschaft bestrafen. Vielmehr gilt es jetzt ein Zeichen an jeden Einzelnen zu setzen, dass wir Kampf und Einsatz einfordern. Unterm Strich werden wir nur diejenigen spielen lassen und aufs Eis schicken, die bereit sind, sich- auf gut Deutsch- für den ERC Ingolstadt den Arsch aufzureißen.
Sven Zywitza: Wir wollen kein Pauschalurteil über die Mannschaft fällen. Das wäre nicht fair gegenüber Spielern, die alles für den ERC geben. Aber die Mannschaft soll schon auch sehr genau spüren, dass der Verein so eine Leistung und so ein Auftreten wie zuletzt gegen Duisburg und auch zu Hause gegen Straubing nicht einfach hinnehmen wird, sondern das dies auch Konsequenzen hat. Eine direkte Folge wird sein, dass wir zu den Spieltagen direkt anreisen und nicht wie bisher, einen Tag früher. Ich kann jeden einzelnen Zuschauer verstehen, der enttäuscht und sauer ist, wenn er für gutes Geld eine solche Leistung geboten bekommt. Wir haben über 1.000 Dauerkartenbesitzer, mehrere hundert Sponsoren, viele Fans begleiten ihre Mannschaft zu den Auswärtsspielen. Die Mannschaft ist nun in der Pflicht, den verlorenen Kredit bei diesen Menschen wieder zurück zu gewinnen.
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